KURZFASSUNG

Anwendungen.

Die Anwendungsmöglichkeiten entsprechen teils den Anwendungen heutiger Wärmepumpen, zeichnen sich allerdings durch einen höheren Leistungskoeffizienten aus. Daneben gibt es weitere spezifische Anwendungen, die sich aus der höheren Leistungszahl ergeben und die auf dem Grundprinzip aufbauen. So wäre es zum Biespiel denkbar, durch Abkühlen der Umgebung (Fluss, Wasserlauf usw.) Energie zu gewinnen, beispielsweise elektrischen Strom, oder Meerwasser abzukühlen, mit dem Ziel, elektrische Energie und Süßwasser zu gewinnen. Vorstellbar wäre auch die Herstellung thermoelektrischer Generatoren, die herkömmliche Stromerzeuger bestens ersetzen würden, vornehmlich Dieselgeneratoren, aber auch bestimmte Industrie- und Kleinbatterien.





-         Heizung und Klimaanlangen in Wohnhäusern und Einfamilienhäusern, Krankenhäusern, Hotelanlagen, Schulen, Aufführungsräumen und Büros.
-         Wassererwärmung, Schwimmbadheizung, Leseguterwärmung, Gewächshäuser, Erdheizung für Champignonkulturen, Wassererwärmung in der Fischzucht.
-         Kühlgeräte (siehe Schema unten).
-         Kühlmaschinen in der Konservenherstellung und Lebensmittelindustrie, sowie zur Kühlung von Lagerhallen in Häfen.

Wärmeaufbereitungssysteme (ohne externe Wärmezufuhr von der kalten Quelle)

-         Trocknen von Häuten, Salzkonserven, Holz, Papier, Getreide (Mais, Gerste).
-         Verdampfung zur Herstellung von Flüssigkonzentraten in der Lebensmittelindustrie, Papierproduktion, chemische Industrie.
-         Meerwasserentsalzung.


Vorausgesetzt, im Verfahren kann eine warme Quelle bis zu 120° erzeugt werden

Folgende Anwendungsbereiche wären denkbar:

-         Erdölraffinerien
-         Papierproduktion
-         Lebensmittelindustrie
-         Destillerien (Alkohol)

Anwendung zur Gewährleistung von mehr Kompaktheit, Einfachheit und Lärmschonung

-         Tragbare Kleinkühlschränke
-         Klimatisierte Container
-         Temperatursteuerung im Wohnbereich (siehe Schema unten)

Beispiel für Luft/Luft-Wärmetauscher mit Kühlrippen, für Heizung bzw. Kühlung von Kühlgeräten.

Spezifische Anwendungen der Erfindung

1) System zur Erzeugung von Arbeit durch Umwandlung von Umgebungswärme (thermoelektrischer Wandler mit einer Wärmequelle)

Das Funktionsprinzip beruht darauf, eine Wärmepumpe mit einem thermodynamischen Motor zu kombinieren, mit dem Ziel, dass dieser mehr Arbeitsleistung erzeugt als die Pumpe verbraucht. Die aus der Umgebung bezogene Wärme (Grundwasserspiegel, Fluss, Bach, See, Meer, Atmosphäre usw.) liefert die für die Leistungserzeugung benötigte Energie. Der thermodynamische Motor funktioniert, indem von der warmen Quelle Wärme zur kalten Quelle strömt (warme bzw. kalte Rohrleitungen), wobei ein Teil der Wärme in Arbeit umgewandelt wird, während die Wärmpumpe die Wärme von der kalten zur warmen Quelle "zurückleitet".

Dieses System ist nur dann funktionstüchtig, wenn der COP der Wärmepumpe über dem Carnot-COP liegt. Solange die Leistungsmerkmale von Wärmepumpen durch den Leistungskoeffizienten von Carnot beschränkt waren, konnte das Ergebnis einer derartigen Kombination Pumpe/thermodynamischer Motor höchstens die gegenseitige Aufhebung der Wirkung sein, da nämlich die gesamte vom Motor erzeugte Arbeitsleistung von der Pumpe verbraucht wird (siehe Schema unten links).

Der gewünschte Effekt lässt sich nur erreichen, wenn der COP der Pumpe über der Leistungszahl von Carnot liegt. In dem Fall, dass die Pumpe keine Arbeitsleistung erfordert, steht die gesamte vom Motor erzeugte Arbeit zur Verfügung. Sie kann dazu genutzt werden, die Umgebungswärme (siehe Schema rechts) umzuwandeln.

Thermodynamischer Kreisprozess (zufällige Auswahl der Temperaturen)

 (1) Eine am Verdampfer des Motors entnommene Kalorie.

 (2) Der Motor wandelt einen Teil dieser Kalorie in Arbeit um (max. 0,16 Kalorien).

 (3) Der Rest (min. 0,84 Kalorien) wird über den Kondensator an die kalte Quelle abgeleitet.

 (4) Um die Temperatur an der kalten Quelle aufrecht zu erhalten, muss die Wärmepumpe der warmen Quelle wieder die selbe Wärmemenge zuführen. In dem Fall, dass die Arbeit gleich Null ist, wird die Wärmemenge einfach an die warme Quelle abgegeben.

(5) Das Ergebnis sieht so aus, dass die warme Quelle um 0,16 Kalorien, d.h. um die in Arbeitsleistung umgewandelte Menge, abkühlt. Der Wärmeausgleich kann durch Entnahme aus der Umgebung erfolgen, und zwar mittels einer Hilfswärmepumpe: Die Umgebung ist im beschriebenen Fall im Allgemeinen kälter als die warme Quelle.


Funktionsweise (nach Inbetriebnahme des Systems) (siehe Schema 44)

(1) Die Arbeitsflüssigkeit - meist eine verflüssigte Ammoniaklösung - gelangt in den Verdampfer und nimmt dort von der warmen Quelle Wärme auf. Die warme Flüssigkeit (in Rot) kühlt dadurch um ein paar Grad ab (die warmen Platten der Wärmepumpe könnten direkt die Funktion des Verdampfers übernehmen. Gleichzeitig könnten die kalten Platten die Kondensatorfunktion übernehmen.)

(2) Der Ammoniakdampf gelangt in die Turbine, verbreitet sich dort und erzeugt dadurch Arbeitsleistung. Deren Wert hängt vom Temperaturunterschied zwischen warmer und kalter Platte ab.

(3) Der Dampf dringt in den Kondensator ein und gibt Wärme an die kalte Quelle ab. Die kalte Strömung (in Blau) erfährt dadurch eine Erwärmung. Das verflüssigte Ammoniak wird abgepumpt und unter Druck gesetzt, um schließlich den Kreislauf von vorne zu beginnen.

(4) Um die Temperatur an der kalten Quelle aufrecht zu erhalten, muss die Wärmepumpe die vom Motor abgeströmte Wärme wieder "zurückführen". Dank der hohen Leistungszahl kann die Pumpe dies bewerkstelligen, indem sie einen nur geringen Teil der vom Motor erzeugten Arbeitsleistung verbraucht, und zwar über einen mit dem Motor verbundenen Generator. Der Pumpenbetrieb ließe sich allerdings auch über den elektrischen Kreislauf aufrecht erhalten, wenn die von der Anlage erzeugte Leistung nicht in Elektrizität umgewandelt wird.

(5) Die Rolle der Hilfspumpe besteht darin, der Umgebung Wärme zu entziehen und diese der heißen Quelle zuzuführen. Diese Energie wird in Arbeitsleistung umgewandelt. Es wäre auch denkbar, direkt die kalte Quelle aufzuwärmen, und zwar mittels eines einfachen Wärmeaustauschers (vgl. Konfiguration Schema 45).


Verfügbare Leistung

Jede der Umgebung entzogene Kalorie wird in Arbeit umgewandelt. Im Falle eines flüssigen Umgebungsmediums liefert jedes um 1°C abgekühlte Gramm Wasser 4,18 Joule (4,18 MW / m3/s). Eine am Rhein eingesetzte Anlage würde pro 1°C Abkühlung durchschnittlich 9196 MW Leistung erzeugen (ausgehend von einer durchschnittlichen Fließmenge von 2200 m3/s). Weitere Werte zum Vergleich: Rhône 7106 MW, Loire 3300 MW , Seine 1567 MW und Garonne 836 MW.

2) System zur Stromerzeugung und Meerwasser-Entsalzung

Das Funktionsprinzip ist das gleiche wie bei der vorherigen Konfiguration, mit dem Unterschied, dass die im thermodynamischen Motor eingesetzte Arbeitsströmung hier aus Meerwasser besteht, und dass im Kondensator entsalztes Wasser erzeugt wird. Diese Variante kam bei Thermischen Meerwasserkraftwerken bereits zum Einsatz (Verfahren von Georges Claude), allerdings waren dabei eine warme und eine kalte Quelle erforderlich, wobei letztere aus dem kalten Wasser aus den Tiefen des tropischen Meers bezogen wurde (ca. 5°C - vgl. dazu das illustrierte Werk von Philippe Marchand: "L'énergie Thermique des Mers", Ed. IFREMER), während das Oberflächenwasser die warme Quelle liefert  (20 bis 25°C). Im vorliegenden Fall finden wir mit dem Oberflächenwasser das Auslangen, und jedes Meer ist zum Betrieb geeignet.


Betrieb:

(1) Ein Teil des für die Erwärmung der kalten Quelle bestimmten Wassers wird von einer Pumpe an die Verdampfungseinheit abgezweigt und dort auf die Temperatur der warmen Quelle aufgewärmt.

(2) Unter der Einwirkung der Wärme und des Druckabfalls (Verdampfer und Kondensator liegen in 10 m Tiefe unter dem Meeresspiegel) verdampft das Wasser. Um zu verhindern, dass sich im Verdampfer Salz bildet, wird mehr Wasser eingespeist, als verdampft; auf diese Wasser wird das Salz mit dem verbleibenden Wasser ausgespült.

(3) Der Wasserdampf gelangt in die Turbine und sorgt für die Erzeugung von Arbeit. Er wird anschließend in den Kondensator eingespeist und verflüssigt sich zu Süßwasser, mit der gleichen Temperatur wie die kalte Quelle (0 bis 5° C - darunter gefriert das Wasser).

(4) Wie bei der Konfiguration zur reinen Stromerzeugung ist auch bei diesem System die Entnahme von Wärme aus der Umgebung erforderlich, damit Arbeit erzeugt werden kann. Im vorliegenden Fall liegt die Temperatur des Meerwassers nur unwesentlich über der der warmen Quelle. Dadurch ist es möglich, die kalte Quelle über einen einfachen Wärmeaustauscher direkt zu erwärmen, es ist keine Hilfspumpe erforderlich.


 

3) Thermoelektrischer Generator

Das Funktionsprinzip beruht darauf, zwischen die warme und die kalte Platte (übereinander gelagerte Plattenschichten) eine thermoelektrische Komponente einzubauen, welche die Funktion von Turbine und Generator des Wärmekraftwerkes übernimmt. Die abwechselnde Anordnung von übereinander geschichteten Platten und thermoelektrischen Komponenten ermöglicht eine homogene und konstante Wärmeströmung, wie auch aus dem Schema unten hervorgeht. Im Unterschied zu einem Wärmekraftwerk, bei dem die Wärme von den "blätterteigartig" angeordneten Platten in Richtung der warmen Leitungen abströmen würde, sind die Plattenschichten gleich ausgerichtet, so dass die Wärme in die gleiche Richtung strömt. Durch die thermoelektrischen Komponenten kann die Wärme vom warmen Teil zum kalten Teil strömen, wobei ein Teil in elektrischen Strom umgewandelt wird, während diese Wärme über die "Blätterteig-Schichten" vom kalten Teil zum warmen Teil "zurückgeführt" wird. Die von den thermoelektrischen Komponenten abströmende Wärme wird also in einen neuen Kreislauf eingeführt und in Arbeit (Elektrizität) umgewandelt.

Betrieb

-   Inbetriebnahme: Die Plattenschichten werden mit Hilfe einer Batterie in Gang gesetzt. Die warme Platte und die "Blätterteig-Schichten" erwärmen sich, die kalte Platte kühlt ab. Gleichzeitig strömt von den thermoelektrischen Komponenten allmählich Wärme ab; dieser immer stärker werdende Abstrom erzeugt Elektrizität.

-   Von den Plattenschichten wird die abströmende Wärme für einen neuen Kreislauf den thermoelektrischen Komponenten zugeführt, das System würde allerdings nach und nach auskühlen, da ein Teil der Wärme für die Stromerzeugung verloren geht. Deshalb kommen hier Metallplatten zum Einsatz, die an den Wärmeaustauscher angeschweißt sind und in der Mitte der Plattenschichten fest sitzen. Ihre Aufgabe ist es, vom Wärmeaustauscher aufgenommene Wärme in das System nachzuspeisen.

Die Wärmezufuhr kann dabei über einen Strom erfolgen (Luft, Wasser...) oder durch Verbrennung eines Gases, eine Strahlung, die Aufspaltung von Radio-Isotopen (wie bei derzeit gängigen thermoelektrischen Wandlern), oder aber durch eine einfache Wärmeleitung, mit einem Festkörper zur Stabilisierung der Anlage (z.B.: Erde).

Anwendungen:

Bei diesem Verfahren wird die Wärme vollständig in elektrischen Strom umgewandelt. Daraus ergibt sich ein wesentlicher Vorteil gegenüber derzeit gängigen thermoelektrischen Generatoren, die eine nur geringe Umwandlungsleistung ermöglichen und bei denen der Wärmeverlust beträchtlich ist.

Anwendungen:

- Generatoren für Satelliten, entlegene Betriebsstationen, Bojen, Wetterstationen u.ä.

-         Stromgenerator, Batterie für Wärmemotoren, Gerätebatterien…